Mit Erlaubnis der Besitzerin veröffentlichen wir diese stellvertretende Geschichte vieler Besitzer von Hunden mit Epilepsie

Aloha Ohana’s Imo - bis zum letzen Atemzug haben wir gekämpft!

Vorab möchte ich sagen, dass es in unserer Geschichte NICHT darum geht eine Hetzkampagne zu starten. Vielmehr soll sie der Aufklärung dienen und anderen Menschen Mut machen an die Öffentlichkeit zu treten. Nichtsdestotrotz werde ich ehrlich sein und nicht aus falscher Rücksichtnahme auf diverse Personen etwas verschweigen.

Im Juni 2017 kam der Knopf, den ihr oben seht, auf die Welt. Der Mann unserer Züchterin und ich arbeiteten zu dem Zeitpunkt in derselben Firma, waren also Kollegen. Irgendwann sagte jemand ... och Mensch da sind wieder Welpen angekommen und der “Hundemensch”, der ich bin, zog gleich los um Bilder zu sehen. Herrlich ... gephotoshopped aber total süß.

Nun ja, ein Welpe kam für mich nicht in Frage, meinen Schäfi musste ich 2 Jahre zuvor einschläfern (Krebs) und meine Omi (zu dem Zeitpunkt 14 Jahre alt) sollte in Ruhe ihren Lebensabend bei uns verbringen. Wie ihr euch denken könnt, kam natürlich alles anders.

Imo hatte einen “Schatten” über einem Auge, wollte ihn darum keiner haben? Ich denke es war so. Uns wurde erklärt, dass sich ein Häutchen nicht gelöst hat - laut Augenuntersuchung “zweifelhaft” ergo möglicherweise erbliche Erkrankung mit geringen Anzeichen. Lange Rede kurzer Sinn, mein damaliger Kollege fragte mich, ob wir vielleicht doch Interesse hätten. Mein Mann war sofort dabei und wir haben Imo besucht. Die Chemie zwischen uns allen stimmte. Wir haben viel gequatscht, Kaffee getrunken und gelacht, sind spazieren gegangen und hatten ein paar schöne Stunden zusammen. Nun mussten wir noch gucken, ob es für meine Ruby auch passt, Termin vereinbart, bei uns zuhause getroffen und die beiden haben sich kennengelernt. Mein altes Mädchen ist richtig aufgeblüht ... <3 um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich Imo noch einmal auf einen Tagesbesuch zu uns geholt. Und auch der Tag war wunderbar, also war der Drops gelutscht und der Flummi ist bei uns eingezogen.

Ein komisches Gefühl gab es damals aber schon. Als ich Imo nach dem Tagesbesuch zurückbrachte, habe ich der Züchterin gesagt, dass er an den Ohren verklebte Stellen hat. Antwort: “Ach Mensch ja, Kaugummi von den Kindern.” Nichts dabei gedacht, alles gut. An dem Tag als wir hingefahren sind, um ihn endgültig zu uns zu holen (wir haben aufgrund des Auges nur einen verminderten Kaufpreises gezahlt), fragte ich sie wie ich am besten die verklebten Haare entferne, bekam ich zur Antwort “ach der Toupetkleber zum Ohren fixieren, da kannst du die Haare einfach abschneiden”... mhhh.... da grummelte es in meinem Bauch. Gut erzogen wie ich bin, habe ich das so hingenommen, nichts gesagt und meinen Teil gedacht.

Imo war ein Schatz, immer gut drauf, Unsinn gemacht und alle Menschen um den Finger gewickelt. Eine Whattsapp Geschwistergruppe gab es auch, das fand ich mega. Fotos von seinen Schwestern zu sehen und untereinander zu schreiben, war schon richtig cool. Die Stimmung in der Gruppe war meistens auch immer sensationell. Das erste Weihnachtsfest kam und auch das hat er souverän gemeistert, bei uns ist an Weihnachten immer die Bude voll. Übernachtungsgäste aus England und am ersten Weihnachtsfeiertag die ganze Verwandtschaft dazu. Silvester haben wir verschlafen wie jedes Jahr. Und dann kam der 19.01.2018 ... diesen Tag werde ich nie vergessen. Ich war kurz weg und als ich nachhause kam, war mein Hund nicht mein Hund. Er hat mich nicht erkannt, ist immer zurückgezuckt. Ich wusste mir nicht zu helfen und habe ihn erstmal geschnappt und auf einen Spaziergang mitgenommen. Nichts hat geholfen...ständig hat er zurückgezuckt und ganz eigenartige Bewegungen gemacht. Nachmittags sind wir dann zum Tierarzt, ich dachte vielleicht hat er Schmerzen? Aber ich konnte mir nur anhören ...oh ein Aussie ... ja dann ... der ist total unterfordert, der muss ganz viel raus und beschäftigt werden. So viel dazu ... damit war uns definitiv nicht geholfen. Also Hund genommen und wieder ab nachhause. Diese Episode zog sich von vormittags 11 Uhr bis nachts um 2 Uhr hin, allerdings mit längeren Pausen zwischendrin wo er auch entspannen konnte.

Nächste Episode kam exakt 10 Tage später mitten in der Nacht. Zwei Stunden wieder Horror...Nähe gesucht, weggelaufen, nicht erkannt und dann, als ob man einen Knopf drückt, war alles wieder in Ordnung. Zu der Zeit bestand noch netter Kontakt zur Züchterin. Sie empfahl ein großes Blutbild bezüglich der Schilddrüse mit allen 4 Werten, bis dato hatte ich mich schon schlau gelesen und schon einen Verdacht auf Epilepsie und wusste natürlich, dass dieses Blutbild 8 Werte erfordert. Eine Meinung von ihr war auch, dass er sich eventuell durch sein Auge etwas gruselt. Wir sind mit Imo nach Bielefeld in die Klinik gefahren zu dem Augenspezialisten, welcher ihn schon als Welpe untersucht hatte, er hat uns bestätigt, dass alles beim alten geblieben ist und sich nichts verändert hat. Alles andere an Blutuntersuchungen bezüglich Mängel etc. haben wir dato auch machen lassen. Zu dem Zeitpunkt kam auch schon der Vorschlag der Züchterin ihn kastrieren zu lassen, einen Junghund von 7 Monaten. Das kam für uns aber nicht in Frage.

Da unser Kontakt bis dahin sehr nett und Imo eigentlich ein völlig unkomplizierter Hund war, war es für uns keine Frage als es hieß, dass sie jemanden in Co-Ownerschaft für eine Hündin sucht. Die Kleine kam (zuckersüss) und die Nacht war die Hölle ... ein Laufanfall jagte den nächsten. Horror...iwann war es so schlimm, daß ich mich in der Küche auf den Fußboden gesetzt habe, Tür zu (wir haben Türen mit Glasausschnitt) und nur noch zuschauen konnte. Ich habe so sehr geweint, konnte ich ihm doch nicht helfen. Die Kleine wurde am nächsten Tag abgeholt und bereichert nun die Zucht und wurde nicht wieder platziert. Naja ... sie war ja auch bezahlt. Das war Anfang Februar 2018.

Anhand der Videos, die ich ihr zeigte, kam als Kommentar ich solle ihn scharf ansprechen und in die Unterordnung holen. Wochenlang haben wir fast täglich die Nächte über Stunden mit Imo im Flur verbracht, haben hilflos zuschauen müssen wie er gerannt ist, mussten ihn fixieren damit er sich nicht verletzt. Ein Wort über betroffene Verwandtschaft - mütterlicherseits bereits im Register für Hunde mit Epilepsie registriert - väterlicherseits allseits schon lange bekannt - ...vielleicht wäre er noch bei uns, wir hätten schon viel eher mit Antiepileptika beginnen können.

Bis April 2018 bestand nicht viel Kontakt außer das ein oder andere Telefonat indem ich sie auch auf meinem Verdacht bezüglich der Epilepsie hingewiesen habe. Dieses wurde natürlich sofort rigoros abgewiegelt. Unsere Barfberaterin war der einzige Anlaufpunkt in dieser schweren Zeit ... danke Nadine Rüdiger ... sie hat ihren Aussie im Alter von nur 19 Monaten an diese Krankheit verloren. Wie oft habe ich weinend und verzweifelt vor ihr gestanden und wusste nicht mehr weiter. Den Tipp, mich in diversen Facebookgruppen anzumelden, bekam ich von ihr, sowie den Zuspruch, den ich dringend nötig hatte.

Am 27.03.2018 haben wir bei Imo ein MRT und gleichzeitig eine Liquoruntersuchung machen lassen, Herz und Leber wurden ebenfalls untersucht. Alles ohne Befund. Bis dahin hatte er zum größten Teil komplex fokale Anfälle und stundenlange Laufanfälle. Meist nur mit zwei Tagen Pause. Zu dem Zeitpunkt ging ich wirklich am Stock. Meine Mutter lag schwer krank im Krankenhaus, auf der Arbeit musste man fit sein und zusätzlich noch die Betreuungsfrage für Imo. Alleine bleiben konnte er nicht mehr ... hier war unsere liebe Freundin Stefanie Scharla einfach unersetzlich. Bei ihr hatte ich immer feste Zeiten, um die ich nur herumorganisieren musste. Danke liebe Freundin, ich werde nie vergessen was du für uns und vor allem für Imo getan hast.

Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden unserem damaligen Tierarzt übermittelt und Imo auf Pexion gesetzt. Mittlerweile schreiben wir den 17.04.2018...an diesem Tag hatte Imo seinen ersten Grand Mal Anfall mit vorausgegangenen komplex fokalen Anfällen. Durch meine Recherchen und diversen Videos, die ich im Netz gesehen habe, war ich ruhig, habe alles mit Handy aufgenommen und bin während des GM ins Haus gelaufen und habe das Diazepam geholt. Zwei Tage später der nächste GM...jetzt war es an der Zeit, dass ich unserer Züchterin sagen wollte/musste, dass die Diagnose Epilepsie bestätigt ist. Ich schrieb es ihr, da ich nicht mit ihr telefonieren wollte. Monatelang wurde ich nicht ernst genommen (Vielleicht weil der nächste Wurf mit Imos Halbschwester schon geplant war?) ... warum muss ein Hund erst auf der Seite liegen und krampfen? Man weiß, daß Epilepsie 1000 verschiedene Gesichter hat. Man kann und darf es nicht einfach so abtun. Auch wenn es unbequem ist ... die Verantwortung trägt nun einmal der Züchter. Ich bin kein Mensch, der frech wird oder ähnliches und genau das wirft man mir vor. Zur Erklärung, in den Nachrichten die hin und hergeschickt wurden, bin ich immer höflich und verständnisvoll gewesen. Warum? Nennen wir es gute Erziehung. Dass mir das mal zum Nachteil ausgelegt wird, hätte ich nicht gedacht. Im übrigen wurde mir, nachdem man mir geschrieben hat wie furchtbar und schrecklich das alles doch sei, vorgeschlagen ihn einzuschläfern und dass man jeden Weg mit uns geht. Aus Liebe zum Tier. Den einen Weg sind wir nicht mit ihr gegangen und den anderen mussten wir alleine beschreiten.

Am 10.04.2018 wusste ich bereits um betroffene Verwandtschaft von Imo Bescheid. Kann es das sein? Dass ich als Nichtzüchter nicht einmal 3 Tage auf Facebook brauche? Man lasse sich das auf der Zunge zergehen... auf Facebook. Nicht profitierend von dem Wissen, was die Züchtergemeinde hat. Da wurde meiner Meinung nach mit geschlossenen Augen dieser Wurf gemacht, weil der Rüde so geil ist? Man hat ihn auf einer Show gesehen und fand ihn wunderschön. Und ... man hätte nie gedacht, dass die Besitzerin des Rüden auf die Deckanfrage eingehen wird, da sie ja quasi weltweit vertreten sei und nur Erfolge feiert. Naja ... man denke was man möchte.

Weiter im Text...Im Mai musste es unter Pexion soweit kommen wie es kommen musste. Imo fiel in einen Status. Den Hund gepackt und zum Tierarzt. 15 Minuten vor Öffnungszeit? Licht brannte, Bewegung war in der Praxis, Tür wurde nicht geöffnet. Mit dem krampfenden Hund weiter zum nächsten Tierarzt, von unterwegs angerufen, Lage geschildert und es war alles vorbereitet als wir eintrafen. Mein Kleiner bekam Diazepam und Luminal intravenös. Tierklinik wurde von der Praxis angerufen und alles geregelt für die Aufnahme. Zwei Stunden später durften/mussten wir ihn abholen und sind nach Bielefeld in die Klinik gesaust. In dem Behandlungszimmer der nächste Anfall, es war so schlimm ... wir mussten ihn 5 Tage dalassen. Am zweiten Tag hat er unter Narkose noch gepaddelt und dann wurde es besser. Er wurde auf Luminal und Levetiracetem eingestellt. Die Tierärztin hätte ihn gerne noch übers Wochenende dabehalten, aber wir entschieden, nicht laufen können, kann er auch zuhause.

Wir sind jetzt bei einem 5 tägigen Abstand zu den Anfällen. In Absprache mit der TÄ aus der Klinik wurde Luminal auf 3 x täglich aufgeteilt. Das bedeutete einen Gewinn von 5 Tagen, also alle 10 Tage GM Anfälle.

In dieser Zeit ist meine Mutter zum Sterben nachhause entlassen worden. Ich habe auf der Arbeit 3 Monate “Begleitung in der letzen Lebensphase” genommen, um immer für sie da zu sein. Anfangs habe ich meiner Mum alles an Freiheiten zugestanden, die sie im Rahmen noch für sich selber organisieren konnte. Irgendwann ging das aber nicht mehr und ich kam an meine Grenzen. Den kranken Hund zuhause, den man liebt und alles für ihn tun möchte, die Mutter, die man auch über alles liebt und der man einen würdigen Abschied von dieser Welt schenken möchte. In dieser Zeit habe ich mit unserer Züchterin Kontakt aufgenommen, ich habe dringend Hilfe gesucht, die ich nicht bekommen habe. Auf diesen Gedanken wäre ich nie gekommen, wenn sie nicht nur 5 Autominuten von uns entfernt wohnen würde. Ergo ... die eigene Nachzucht ist dann doch nicht so wichtig, wenn sie unbequem bzw. krank wird. Ich musste all dies schmerzlich erfahren.

Meine Mum ist am 12.08.2018 friedlich zuhause eingeschlafen. Die Menschen, die mich dieser Zeit unterstützt haben, benenne ich hier nicht im einzelnen. Einerseits wird es ihnen unangenehm sein, andererseits wissen sie, dass ich ihnen unendlich dankbar bin.

Unsere Züchterin schrieb mir herzliches Beileid. Unsere Züchterin schrieb mir im April ebenfalls, dass sie mir den Anteil für die Hündin (siehe weiter oben im Text) und den Kaufpreis für Imo zurückerstatten würde, da ja genug Kosten auf uns zukommen würden. Den Anteil für die Hündin habe ich erst zurückbekommen, als ich sie aktiv um Hilfe gebeten habe, dabei ging es mir auch da nicht um Geld, sondern um Zeit. Zeit für Imo, da ich alles nicht mehr unter einen Hut bekommen habe. Auch hier sind wieder liebe Menschen eingesprungen ... trotz Angst vor der Krankheit. Wie gesagt, ich wäre nie auf die Idee gekommen Zeit in Anspruch zu nehmen, wenn die Entfernung größer gewesen wäre.

Nach der Beileidsbekundung habe ich nichts mehr von ihr gehört. Und nein...ich habe mich nicht bedankt. Aber hätte ich das müssen? Vielleicht ja ... aber dann wäre es nur aus Höflichkeit gewesen. Fakt ist, wir wurden alleine gelassen in der ganzen Zeit und dadurch haben sich etliche Sachen angestaut. Bevor meine Mutter starb telefonierte ich noch einmal mit dem Mann unserer Züchterin, meinem ehemaligen Kollegen. Es war ein gutes Gespräch, ich habe viel geweint und er hat versucht zu vermitteln, ich fühlte mich hin- und her gerissen. Immer mal wieder tauchte der Gedanke auf “tue ich ihr Unrecht”? Was kann ich ändern?

Letztendlich war ich in dieser ganzen Zeit sehr emotional und dann kommt schon mal der Gedanke, ob man sich mehr zusammenreißen hätte können. Aber rückblickend muss ich sagen, dass eben genau das, nicht meine Überlegungen hätten sein müssen, sondern ihre.

Am 15. August 2018 hatten wir einen Termin bei Dr. Berk in Mannheim. Toller Arzt mit Sachverstand, Händchen für Tier und Mensch. Wir haben bis dato schon fast alles an Medis, ernährungstechnisch etc. ausgeschöpft und seine Empfehlung war die Gabe von Kaliumbromid on top. Gut...also noch ein drittes Medikament rein in den Hund. Die ersten Wochen gab es keinen Unterschied zum Anfallsgeschehen, aber dann auf einmal hatte Imo mal 7 Wochen Pause. 7 Wochen kein GM, nur fokale Anfälle mit denen wir gut leben konnten. Allerdings kam in dieser Zeit der Kopftremor dazu. Wieder etwas neues, was wir so nicht kannten. Ich war so verzweifelt, dass mich die liebe Pia, deren Aussie ebenfalls unter schlimmen Laufanfällen leidet, in eine Gruppe eingeladen hat. Es ist eine geschlossene Gruppe, in der sich Züchter zusammentun, um gemeinsam Lösungsansätze gegen Epilepsie beim Australian Shepherd zu finden. Grundsätzlich eine super Sache ... Dachte ich. Sind da ja auch einige Züchter vertreten, zu denen ich im Laufe der letzten Monate schon Kontakt hatte, die mich nach Veröffentlichung privat angeschrieben haben um das Pedigree zu erfahren, die eigentlich immer nett waren und ihre Anteilnahme auch öffentlich bekundet haben. Hier möchte ich noch anfügen, dass ich eine Tonaufnahme gehört habe, in der eine von diesen “Züchtern” gesagt hat “man erschleicht sich erst das Vertrauen, um dann an die entsprechenden Informationen zu kommen” ... nun müssten allen, die ich je privat angeschrieben habe ein Licht aufgehen...denn genau das ist der Grund, Informationen!!! Keine Empathie oder Betroffenheit!!!

Jedenfalls erwies sich die Gruppendynamik letztendlich als fatal. Es sind auch einige Betroffene in der Gruppe, Betroffene mit Hunden, die an Epilepsie erkrankt sind als auch an Herzerkrankungen. Dieses sollte man auch bedenken, Krebserkrankung, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie Allergien und Autoimmunerkrankungen, davon hört man immer öfter beim Australian Shepherd. Wenn ein Betroffener seine Meinung über die zunehmenden Erkrankungen beim Aussie mitgeteilt hat, wurde darauf so gut wie gar nicht eingegangen. Hatte man Bauchschmerzen, weil da jemand ist, der unbedingt mit Halbgeschwistern eines betroffenen Hundes züchten möchte, gab es wilde Diskussionen, da ich keinen Namen nenne, muss sich auch niemand aufregen. Laut Ashgi geht die Empfehlung dahin, dass ebenfalls mit Halbgeschwistern nicht gezüchtet werden soll. Imos Halbschwester hat in diesem Jahr auch Welpen bekommen, obwohl die Epilepsie seit März 2018 bestätigt ist. Diese Züchterin wohnt auch nur einen Steinwurf von uns entfernt. Warum macht man so etwas? Was tut man den Besitzern und vor allem Hunden an? Ich hoffe sie bleiben alle gesund...An dieser Stelle richte ich noch einige Worte an die Besitzer von Imos Schwestern ... ihr Lieben, ich hoffe inständig und von ganzem Herzen, dass eure Mäuse niemals an dieser furchtbaren Krankheit erkranken werden, auch wenn euch verboten wurde Interna aus der Ohana an mich rauszugeben, möchte ich euch versichern, ich bin immer für euch da. Wenn ihr Fragen habt, ihr könnt euch immer an mich wenden.

 

Zurück zur Gruppe “Australian Shepherd Züchter die gemeinsam aktiv gegen Epilepsie kämpfen” ... Der Obergau in dieser Gruppe passierte am 12.08. diesen Jahres, als jemandem auffiel, dass Datei der Australian Shepherds im “Register für Hunde mit Epilepsie” weg war. Da wurde dem Admin der Gruppe “Register für Hunde mit Epilepsie” tatsächlich unterstellt er hätte etwas damit zu tun. OTon:”Sprich, er weiß etwas von der Löschung. Denke mit Back Up im Hintergrund gehalten.” Und auch hier nenne ich keine Namen, sondern weise daraufhin, dass der Admin eine separate Nachricht von mir erhalten wird. Warum ich das alles erzähle? Ganz einfach ... aus dieser Züchter gegen Epilepsie Gruppe sind Screenshots raus gegangen. Und das nicht nur einmal und auch über einen längeren Zeitraum. Da wird gegrübelt wer das wohl gemacht haben könnte, und natürlich unterstellt man zuerst den betroffenen Besitzern jeniges. Also wird die Erste der Gruppe verwiesen. Aber es ging weiter .... und auf einmal soll ich diejenige sein, die alles weitergibt. Ich merke hier einmal an, dass ich die Gruppe auf die raus gegangenen Screenshots aufmerksam gemacht habe. Lange Rede kurzer Sinn, diese ganze Situation hat mich total fertig gemacht. Und dann besaß ich noch die Frechheit die meist gehasste Person zu besuchen, auch eine Züchterin, ja sie nimmt kein Blatt vor den Mund, ja sie ist sehr direkt und das passt vielen nicht. Aber ich kann euch versichern, dass sie nicht mit Dreizack und Hufen zuhause sitzt, sondern dass sie ein ganz normaler, netter und sogar ein sehr lieber Mensch ist. Mir sind unbequeme ehrliche Menschen wesentlich lieber, als Menschen, die sich anbiedern und keine eigene Meinung haben. Es kam wie es kommen musste, bei unserem Besuch verliebten wir uns in eine zweijährige ganz entzückende Hündin, bereits ausgewertet war für die Zucht und trotzdem durfte sie bei uns einziehen. Auch dafür erntete ich Beleidigungen und wurde blockiert und entfreundet. Die Maus bereitet uns jeden Tag so viel Freude und zeigt uns wie es sein kann mit einem gesunden Hund zu leben. Sie hat mir geholfen wieder schlafen zu können und so vieles mehr, dessen werde ich mich sicher nicht schämen (wurde mir per PN geschrieben) ... Liebe Ingrid Chmiel ... wir sind dir unendlich dankbar. Auch dafür, dass du uns nach Rubys Tod einen weiteren Hund anvertraut hast, das ist nicht selbstverständlich. So richtig habe ich nach der ganzen Zeit mit Imo noch nicht ins Leben zurückgefunden, aber die zwei helfen mir dabei.

Da wir im November 2018 einen Termin bei unserem Anwalt hatten, wegen des Erbscheins meiner Mutter, habe ich parallel ein Schreiben an unsere Züchterin in Auftrag gegeben, bezüglich der Erstattung des Kaufpreises. Vom Zeitpunkt des Todes meiner Mutter bis zu dem Termin sind drei Monate vergangenen, ich bin der Meinung, dass es sich in den vielen Wochen angeboten hätte uns einmal zu kontaktieren, sei es um zu fragen wie es Imo geht, ob er gut eingestellt ist, einfach mal so aus Interesse oder weil einem die Nachzucht wirklich so wichtig ist wie auf der Homepage beschrieben.

Da ein Hund eine Sache ist, hätte ich in unserem Fall viel weiter gehen könne. Habe es aber nicht getan...Es wurde von der Gegenseite schnell eine Kanzlei beauftragt (welche mit Tierrecht im Netz umgehend aufpoppt) und ich sollte eine Unterlassungsverfügung unterschreiben die besagt, sollte ich jemals wieder etwas verleumderisches erzählen oder jemanden beauftragen dieses zu tun, soll ich € 5.600 zahlen, nur dann würden wir den Kaufpreis erstattet bekommen. Häää??? Hab ich da irgendwas nicht mitbekommen? Ich habe doch den kranken Hund zuhause. So viel zu “wir sind stolz auf unsere Nachzucht” ... ich habe natürlich nichts unterschrieben. Mittlerweile wurde dann auch die Homepage umgestaltet, alles was man in Bezug auf Imo auf der alten Homepage sofort lesen konnte, versteckt sich jetzt. Man muss sich bemühen es zu finden. Während der Zeit als Imos Epilepsie offiziell wurde, ist ebenfalls die alte Homepage mehrmals geändert worden. Quasi täglich angepasst. Da verschwand ein Rüde komplett (Sohn der Halbschwester von Imo). Jetzt ist er wieder da. Irgendwie alles ein durcheinander. In dem Anwaltschreiben stand auch, dass ich dafür verantwortlich sei, dass sie nicht mehr auf Facebook aktiv ist...mit Verlaub, aber das ist absoluter Quatsch, denn sie war vorher schon nicht mehr wirklich aktiv.

In diesem Jahr kam dann noch der Zusatz auf der Homepage, dass genauer bei den Interessenten geschaut wird, da nicht jeder auf dieselben Dinge wert legt. Das kann ich so unterschreiben ... jedenfalls aus Sicht des Welpenkäufers.

Liebe Züchter, ihr könnt euch nicht einfach so aus der Affaire ziehen.

Ein Telefonat hier ... ein paar Whattsappnachrichten da ... das alles hilft nicht im Umgang mit dieser schlimmen Erkrankung.

Wie weit ist es in der Szene gekommen? Es sind teils wirklich mafiose Strukturen. Egal wo man guckt, betrifft es einen Aussie stürzen die Geier vom Himmel. Und als betroffener Besitzer eines an Epilepsie erkrankten Hundes, egal welche Rasse, hat man weiß Gott genug damit zu tun jeden Tag zu kämpfen.

Mein lieber Imo ... dir wollte ich einen ganzen Absatz schenken. Einfach ein paar Zeilen von uns für dich. Am 08.07.2019 hast du aufgegeben...wir und deine über alles geliebte Nanny Stefanie waren in den letzten Minuten bei dir, es hat uns das Herz gebrochen, nie wieder deine Tollpatschigkeit zu erleben, nie wieder knuddeln im Bett oder auf dem Sofa, keine Freudengesänge wenn liebe Menschen zu Besuch kommen, nie wieder deine Nähe und deine bedingungslose Liebe spüren. Wir können immer noch keine Fotos von dir anschauen ohne dabei zu weinen, es tut einfach so weh. Die Frage nach dem “warum” schmerzt uns täglich, aber wir wissen, dass du zu uns gekommen bist, hatte einen Grund. Du sanftes Wesen hattest es verdient, dass du Menschen bekommst, die alles für dich tun. Dich auffangen, dich lieben ohne wenn und aber, mit dir zusammen alle Wege gehen bis du nicht mehr konntest. Das haben wir akzeptiert und dich unter Tränen und im Beisein deiner lieben Nanny gehen lassen. Du wurdest bedingungslos geliebt und auch wenn wir uns oft fragen “haben wir wirklich alles getan” wissen wir ... wir haben alles menschenmögliche getan. Mein lieber Schatz, da wo du jetzt bist, geht es dir besser. Ich bin mir sicher, du wachst über uns ... deine Ruby ist nun auch bei dir und ihr könnt wieder zusammen liegen und euch beknabbern. Vielleicht ist sie auch wieder lustig und albern? Das hast nur du geschafft, bevor du zu uns kamst, war sie sehr in sich gekehrt ...mit dir zusammen hat sie wieder ins Leben zurückgefunden. Ich danke dir dafür... Meine zwei Mäuse da oben ... wir lieben euch sehr und ihr werdet für immer einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen haben. Das gilt natürlich auch für dich lieber Jacky ...

Ich habe vor Wochen schon eine “eigene” Gruppe gegründet. Sie ist geheim und steht all denjenigen zur Verfügung, die den Mut haben über die Erkrankung ihres Australian Shepherds zu sprechen. Es wird nicht öffentlich gehandhabt, auch die Daten werden geheim mit den entsprechenden Untersuchungsergebnissen gesammelt von mir an CA Sharp weitergeleitet. Diese Daten dienen dazu zukünftige Verpaarungen besser auswerten zu können. Wer den Mut hat, darf mich gerne anschreiben. Ich möchte betonen, dass es hier nicht nur um Epilepsie geht, sondern auch um andere Erkrankungen. Bitte seid mutig und schreibt mir.

Zum Schluss möchte ich noch einige Worte an zukünftige Welpenkäufer richten, bitte seid wachsam und macht eure Augen auf. Lasst euch nicht von Hutzidutzi beeindrucken oder von einer Welt wo alles schick und schön ist und wünscht euch nicht unbedingt einen bunten Hund mit blauen Augen. Glaubt mir darauf kommt es nicht an. Nehmt euch Menschen an die Hand, die sich mit der Rasse auskennen. Informiert euch nicht in diversen Gruppen bei Facebook, sondern guckt in der Gruppe “Register für Hunde mit Epilepsie” vorbei. Schaut euch dort die Datei Australian Shepherd an, da sind einige Epileptiker gelistet. Druckt euch die Liste aus und ich empfehle noch folgende Links:

http://www.epi-cfba.com/uploads/4/2/5/8/42588061/peds-bdd-04-10.pdf

https://sask.nu/epilepsi

http://aussiesworld.cz/index.php/databaze/epilepsie

http://www.ashgi.org/ohd-list-dogs (hier ist eine Mitgliedschaft erforderlich)

und dann geht zu den Züchtern und stellt die richtigen Fragen!!!

Danke liebe Susann Leumer ... ich wünsche euch, Kenai und dem ganzen Rudel noch eine lange glückliche Zeit miteinander. Unsere Gespräche haben mir so viel gegeben, ob es der klarere Blick war für meine Mutter, den du mir gegeben hast oder das Mutmachen für Imo. Du warst immer da ...

Danke Sara Altendorf (ich kann dich leider nicht markieren)

Danke den Gruppen “Epilepsie bei Hunden” - “Ein Hundeleben mit Epilepsie” - “Register für Hunde mit Epilepsie” - “Epi-Hunde” ihr seid alle toll und ich möchte euch nicht missen.

Danke Jenny und Anja, euer Mut hat mir Kraft gegeben